Steingut  „Alte Mälzerei“ Hirschau

Öffnungszeiten des Museums:

Jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr und nach Terminabsprache: Tel. 09622-5675

Der Eintritt ist frei.

Ausgehend von der Steingutausstellung 2004 in der Oberpfalz in 7 Museen mit dem Initiator Dr. Werner Endres, sah sich Michael Popp als Kulturkenner Hirschaus und abstammend von einem alteingesessenen Hirschauer Bürgerstamm veranlasst, eine erste Ausstellung mitzuorganisieren, unterstützt von Pfarrer Haußmann und dem damaligen Bürgermeister Drexler. Heute ist man bemüht die „Alte Mälzerei“ zu einem Kulturzentrum Hirschaus zu entwickeln und die Geschichte des Steinguts in Erinnerung zu bringen. Eine Dauerausstellung mit zwischenzeitlich einem Fundus von etwa 2.700 Exponaten über die 3 Epochen von Hirschauer Steingut ist nun unsere Basis.

Geschichte Steingut: Dorfner - Carstens - Luckscha

Am 18. April 1826 erteilte die Regierung die Konzession zur Steingutfertigung in Hirschau. Die Gesellschafter Josef Konstantin Dorfner, Karl Martin Dorfner, Heinrich Waffler und Johann Dietrich Meyer firmierten unter „Dorfner & Co“. Nach 1860 stand die Verantwortung bei Michael Dorfner, Johann Sebastian Dorfner und Ernst Dorfner, sowie Josef Dorfner. Im Jahr 1894 wurde die Firma aufgelöst und versteigert. Daraus erfolgte die Entstehung von zwei Produktionsstätten, einmal die Firma „Ernst Dorfner“ und die sogenannte „Neue Fabrik“ als „Gebrüder Dorfner“ mit Hermann und Florian Dorfner. Nach der Übernahme der „Alten Fabrik“ 1913 verkauften die Gebrüder Dorfner ihre zwei Werke 1918 an die Firma „Chr. Carstens KG“, einer deutschlandweiten Firmengruppe. Die Weltwirtschaftskrise und der Einfluss des Nationalsozialismus dürften die Ursache zur Veräußerung des Werkes 1938 gewesen sein. Hier hatte Alois Luckscha mit seiner Hirschau-Keramik GmbH die Geschicke der Firma übernommen. Aber bereits 1956 nach einer wirtschaftlich sehr schwierigen Situation nach dem 2. Weltkrieg wurde die Produktion eingestellt, die Firma erlosch.

In 6 großen und mehreren kleinen Vitrinen sind etwa 800 Unikate ausgestellt. Mit Schau-tafeln ist die Geschichte, die Gründer und Inhaber, sowie die Künstler vornehmlich aus der Carstenzeit dargestellt.

Kannen und Teller: Dorfner
Bierkrüge Dorfner
Service - Bowle: Lukscha

Durch die Zähigkeit und das immerwährende Engagement von Michael Popp wurden mehrere Ausstellungen organisiert und mit denen versucht wurde die Künstler aus der Carstenszeit ins Bewusstsein zu bringen. Die Helfer waren stets Klaus Haußmann und dann auch Volker Zelinsky, ein ausgewiesener Kenner des Carstenskonzerns.
Die Künstler waren Siegfried Möller von 1923 – 1926, Eva Zeisel (weltbekannt) fertigte von Berlin aus 1930 / 1931 Entwürfe für Hirschau, in den Jahren 1930 und 1931 waren auch Helene „Mau“ Fischer und Maria Piffl für Hirschau tätig. Auch Eva Schulz-Endert war 1933-1934 in der Formengebung zuständig, 1935 bis 1936 war noch Erich Krause als Modelleur und Obermaler in Hirschau.
Zu den Ausstellungen wurden auch Dokumentationen verfasst, die auch teilweise über den Festspielverein erhältlich sind.

Von 22.10.2022 bis 16.04.2023 fand die Sonderausstellung „Hirschau • Keramik • Figuren“ statt. Weitere Informationen zur Sonderausstellung: https://www.festspielverein-hirschau.de/sonderausstellung/

Über die Stadt Hirschau erhältlich: